Finanzbericht
KSW erzielt deutliche Ergebnisverbesserung
Das KSW schliesst das Geschäftsjahr 2019 mit einem Gewinn von CHF 29,1 Mio. ab. Die deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresgewinn1 von CHF 18,9 Mio. ist auf positive Einmaleffekte, konsequentes Kostenmanagement, hohes Engagement der Mitarbeitenden und die Optimierung von Prozessen zurückzuführen. Ohne die einmaligen Effekte hätte das KSW einen Gewinn von rund CHF 22 Mio. erzielt.
Stabile EBITDA-Marge für Deckung der Neubaukosten unerlässlich
Insgesamt stieg der Aufwand um 3,0%, nämlich von CHF 508,5 Mio. auf CHF 523,7 Mio., während die Erträge um 4,8% von CHF 527,4 Mio. auf CHF 552,8 Mio. zunahmen. Dem KSW ist es damit gelungen, die Marge zwischen Erträgen und Aufwendungen erneut zu verbessern und dadurch ein Gewinnniveau zu erreichen, auf dem die laufenden Investitionen für den Neubau und die Grossprojekte der Digitalisierung getragen werden können. Die EBITDA-Marge (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen) liegt mit 10,6% über dem vom Eigentümer gesetzten Zielwert von 10%.
Aufwand für medizinischen Bedarf und Personal gestiegen
Im stationären Bereich erhöhte sich der Ertrag um 1,5% von CHF 329,9 Mio. auf CHF 335,0 Mio. Der ambulante Ertrag ist mit 7,8% von CHF 159,5 auf CHF 172,0 Mio. viel stärker gestiegen und erreicht erstmals mehr als 50% des stationären Ertrags. Die gegenüber dem Vorjahr deutlich höhere Anzahl ambulant und stationär behandelter Patientinnen und Patienten wurde mit gleich viel Personal gemeistert. Der Personalaufwand hat um 3,4% zugenommen, weil eine Teuerungszulage ausgerichtet wurde und der Anteil höher qualifizierter Mitarbeitender stieg. Wie bereits in den Vorjahren ist auch der Aufwand für den medizinischen Bedarf mit 5,9% stark gestiegen; vor allem die Ausgaben für Arzneimittel der Kantonsapotheke (8,1%) haben massiv zugenommen.
2019 wurden die Spitalgebäude zu einem Buchwert von CHF 272,4 Mio. vom Kanton ans KSW übergeben. Der Kanton hat per 1. Januar 2019 mit einer Sacheinlage im Umfang von CHF 196,4 Mio. das Dotationskapital von CHF 3,7 Mio. auf CHF 200,1 Mio. und damit das gesamte Eigenkapital von CHF 157,9 Mio. auf CHF 354,3 Mio. erhöht. Der restliche Betrag wurde dem KSW als Darlehen in Rechnung gestellt und vom KSW zurückbezahlt.
Um die laufende Etappe des Neubaus zu finanzieren, ist das KSW im Herbst 2019 erstmals am Kapitalmarkt in Erscheinung getreten. Dank des hervorragenden Ratings von AA+ und des idealen Emissionszeitpunkts konnte eine Anleihe über CHF 125 Mio. mit einer Laufzeit von 12 Jahren zu Negativzinsen platziert werden. Für die Finanzierung der letzten Etappe ist eine weitere Anleihe geplant.
Der ambulante Ertrag erreicht erstmals mehr als 50% des stationären Ertrags.
Weitere Stärkung der Eigenkapitalbasis
Aufgrund der zusätzlichen Fremdfinanzierung, die der Neubau benötigt, wird die Eigenkapitalquote in den nächsten Jahren voraussichtlich unter 50% sinken. Die Gewinne sind deshalb weiterhin zur Stärkung der Eigenkapitalbasis zu verwenden. Wie bereits im Vorjahr beantragt der Spitalrat deshalb, den Jahresgewinn 2019 dem Eigenkapital des KSW zuzuweisen. Das Eigenkapital erhöht sich somit per 31. Dezember 2019 von CHF 356,2 Mio. auf CHF 385,3 Mio. Die Eigenkapitalquote beträgt per 31. Dezember 2019 63,1%.
1 Während der aktuelle Rechnungsabschluss nach Swiss GAAP FER erfolgt, basiert der Vorjahresabschluss auf International Public Sector Accounting Standards (IPSAS). Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu gewährleisten, werden die Ergebnisse 2018 ebenfalls nach Swiss GAAP FER gezeigt. Der Jahresgewinn 2018 betrug nach IPSAS CHF 16,4 Mio. Die Differenz gegenüber dem Vorjahresgewinn nach Swiss GAAP FER von CHF 18,9 Mio. basiert insbesondere auf der unterschiedlichen Bewertung der Beteiligungen.
Erfolgsrechnung
1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019
in TCHF | 2019 | 2018 | Differenz zu Vorjahr in % | Differenz zu Vorjahr absolut |
---|---|---|---|---|
Betriebsertrag | ||||
Erträge stationäre Patienten | 335 024 | 329 946 | 1,5 | 5 078 |
Erträge ambulante Patienten | 171 999 | 159 505 | 7,8 | 12 495 |
Bestandesänderungen aus angefangenen Behandlungen | –157 | 2 977 | –105,3 | –3 135 |
Andere betriebliche Erträge | 36 374 | 32 926 | 10,5 | 3 448 |
Ertragsminderungen | 1 083 | –1 261 | –185,9 | 2 344 |
Verwendung von zweckgebundenen Fonds | 934 | 634 | 47,5 | 301 |
545 257 | 524 727 | 3,9 | 20 531 | |
Betriebsaufwand | ||||
Medizinischer Bedarf | 87 698 | 82 780 | 5,9 | 4 919 |
Personalaufwand | 345 384 | 333 960 | 3,4 | 11 424 |
Übriger Betriebsaufwand | 50 586 | 50 197 | 0,8 | 389 |
Zuweisung an zweckgebundene Fonds | 1 886 | 1 074 | 75,6 | 812 |
485 554 | 468 011 | 3,7 | 17 544 | |
Betriebsergebnis vor Mieten, Zinsen und Abschreibungen (EBITDAR) | 59 703 | 56 716 | 5,3 | 2 988 |
Mieten/Leasing | 1 761 | 24 604 | –92,8 | –22 843 |
Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) | 57 942 | 32 112 | 80,4 | 25 831 |
Abschreibungen | ||||
Abschreibungen auf Sachanlagen | 30 257 | 10 436 | 189,9 | 19 821 |
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen | 3 302 | 4 342 | –24,0 | –1 040 |
33 559 | 14 778 | 227 | 18 781 | |
Betriebsergebnis vor Zinsen (EBIT) | 24 383 | 17 334 | 40,7 | 7 050 |
Finanzerfolg | ||||
Finanzertrag | 155 | 1 659 | –90,7 | –1 505 |
Finanzaufwand | 2 799 | 1 061 | 163,9 | 1 738 |
Beteiligungsertrag | 2 298 | 986 | 133,0 | 1 311 |
–346 | 1 584 | 21,9 | 1 931 | |
Ordentliches Ergebnis | 24 037 | 18 918 | 27,1 | 5 118 |
Ausserordentliches Ergebnis | ||||
Ausserordentlicher Ertrag | 5 053 | – | 100,0 | 5 053 |
Ausserordentlicher Aufwand | – | – | 0,0 | 0 |
Jahresergebnis | 29 090 | 18 918 | 53,8 | 10 172 |

Betriebsergebnis in Prozent des Betriebsertrags | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 |
---|---|---|---|---|---|
EBITDAR-Marge | 10,9 | 10,8 | 11,5 | 14,0 | 12,1 |
EBITDA-Marge | 10,6 | 6,1 | 6,2 | 9,0 | 6,8 |
EBIT-Marge | 4,5 | 3,3 | 1,9 | 5,9 | 3,5 |